Leuchtreklamen auf Dächern: Ein Markt ganz in der Höhe

Sie leuchten und erhellen die Genfer Skyline jeden Abend seit fast 100 Jahren. Die Leuchtreklamen sind untrennbar mit der Rade verbunden, sie halten sich hartnäckig und wecken immer wieder neue Begehrlichkeiten....

Ihr historischer Glanz ist eine zeitgenössische Herausforderung, ihre Attraktivität ist keineswegs veraltet. Dieses Medium, die Aushängeschilder rund um die Rade, hält sich recht gut gegen die aktuellen Fluten einer sich wandelnden Kommunikation, die einen Teil ihrer Mittel auf soziale Netzwerke verlagert hat, aber hartnäckig vom Gral träumt.

Unbezahlbares Prestige.

Seit den 1930er Jahren blühen diese kommunikativen Glanzstücke wie Trophäen auf den Dächern, die an eine der schönsten Landschaften der Schweiz grenzen. Die Plätze sind rar und die Warteliste ist lang.

Denn ein einmal erworbener Standort wird eher eifersüchtig verteidigt, als dass er wieder frei wird. Und sei es nur, um zu verhindern, dass sich dort ein unerwünschter Gast oder ein Konkurrent einnistet. Abgesehen von den großen Häusern, die bereits Wand- oder Dachreklamen besaßen, spielte die Stadt dank ihres Wassernetzes und ihrer Staudämme bei der Elektrifizierung der Städte eine Vorreiterrolle.

Ego?

Was treibt die Marken dazu, jedes Jahr ziemlich hohe Beträge zu investieren? Sicherlich das Ego, aber vor allem der Wille, einen Namen in der DNA des Genfer Uhrmacherlandes zu verankern, das ein wichtiger Standort und die unbestrittene Welthauptstadt der Spitzenuhrmacherei ist. Natürlich waren die Marken schon immer da, aber heute gibt es auch die Auswirkungen der Messen Watches & Wonders, Time to Watch, Geneva Watch Days, EPHJ, Auktionen und des Grand Prix d'Horlogerie, der sich vom Glitzern der gesamten Branche nährt. In dieser günstigen Umgebung kann man sich also durchaus als privilegiert profilieren.

Greifbare Verankerungen

In Bezug auf die Wirkungsleistung - Marketingprofis sprechen von CPM, d. h. Kosten pro 1000 Aufrufe - weist das Medium "Leuchtreklame" eine höhere Investitionsrendite auf als viele der so genannten traditionellen Kampagnen. Es gibt vor allem den emotionalen Aspekt, der Tag und Nacht allgemeine Sympathien erzeugt und eine Marke in ihrer Umgebung und in ihrer ursprünglichen Wiege verankert. Kann man eigentlich messen, wie oft diese globale Landschaft fotografiert, über Netzwerke verbreitet und bis in die tiefsten privaten Sphären beworben wird? Die Unzufriedenen, die kaum die Drohung der Aufdringlichkeit aussprechen können, weil sich die Schilder so gut in das Panorama einfügen, rufen natürlich das Gespenst der CO2-Verantwortungslosigkeit hervor. Auch hier sind sie zu schnell bei der Sache, da die verantwortungsbewussten Technologien, wie die neuesten LED-Technologien und die Wiederverwertbarkeit der Materialien, sie überrumpelt haben. Ganz zu schweigen davon, dass der Genfer Strom zu 100 % nachhaltig ist und das Bewusstsein für die energieintensive Seite der Digitalisierung wächst...